2025 - Oktober: Herbst im Blühstreifen
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken: Der Herbst ist da. Damit ist auch für unseren Blühstreifen die Zeit des Wachstums vorüber. Die meisten Pflanzen haben geblüht und lassen ihre Samen zu Boden fallen. Da können sie entweder als Nahrung für Tiere und Insekten dienen, oder im nächsten Jahr keimen und helfen, den Blühstreifen zu begrünen. In dem dichten Gewirr aus alten, fast abgestorbenen Stängeln tummeln sich Insekten und Tiere, die jetzt auf der Suche nach einem geeigneten Ort für den Winter sind.
Neben den toten Pflanzenresten sind aber auch spät im Jahr noch einige Pflanzen am Leben. Vor allem dicht am Boden wachsen verschiedene Gräser und Kräuter. Ganz vereinzelt kann man sogar noch blühende Pflanzen finden, in unserem Fall Boretsch und Greiskraut. Damit können verschiedene Bestäuber noch letzte Reserven für den Winter sammeln!
Im Herbst kommen auch die ersten richtigen Stürme des Winterhalbjahres, die gerade hier direkt an der Küste besonders stark sind. Für Nützlinge und andere Insekten bedeutet das zusätzlichen Stress. Ohne den Blühstreifen würde der Wind ungebremst mehrere hundert Meter landeinwärts pfeifen, bevor sich ein erstes windgeschütztes Habitat in Form eines Knicks findet. Damit werden zwar erfahrungsgemäß viele Schädlinge unserer Ackerkulturen vertrieben, aber eben auch wichtige Insekten wie Bienen oder Schlupfwespen.
Zuletzt noch ein Wort zu unserem Feld, das direkt an den Blühstreifen grenzt. Hier ist im September Gerste eingesät worden, die frisch gekeimt mit den ersten Trieben gut in den Winter gehen kann. Hier heißt es aktuell abwarten und hoffen, dass die Gänse nicht zu viel Schaden anrichten, sodass wir im Frühjahr mit einem schönen Pflanzenbestand starten und hochwertiges Futter produzieren können.